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„Vergessene Opfer der NS-‚Euthanasie‘ – Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940–1945“
9. Juli 2020 @ 11:00 - 17:00
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Seit dem 17. Mai präsentiert das OSLM eine neue Wechselausstellung über „Vergessene Opfer der NS-‚Euthanasie‘ – Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940–1945“ und erinnert damit 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an die Opfer politischer Gewaltherrschaft in den totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Unter Berücksichtigung der Hygiene-Abstandsregeln wegen Corona wurden die Ausstellungselemente in größtmöglichem Abstand auf der gesamten Wechselausstellungsfläche im Obergeschoss verteilt.
Die Wanderausstellung zeigt auf 21 Tafeln in deutscher und polnischer Sprache die mörderischen Auswirkungen der NS-Gesundheitspolitik in Schlesien. Menschen mit psychischen Krankheiten und geistigen Behinderungen wurden als „lebensunwert“ stigmatisiert, zwangsweise unfruchtbar gemacht und ab 1940 systematisch ermordet. Allein 1.575 von ihnen wurden 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Mehrere Hundert starben bis zum Kriegsende 1945 in sächsischen Heil- und Pflegeanstalten an Hunger, Vernachlässigung oder überdosierten Medikamenten. Aber auch in Schlesien selbst kam es zu Krankenmorden. In den „Kinderfachabteilungen“ in Breslau und Loben wurden Kinder und Jugendliche, die als nicht entwicklungsfähig galten, von Ärzten getötet. In den Konzentrationslagern Auschwitz und Groß-Rosen wurden arbeitsunfähige Häftlinge selektiert und in den Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein und Bernburg ermordet. Noch bis zum 31. August kann die von der sächsischen Gedenkstätte Pirna-Sonnenstern erarbeitete Sonderausstellung besichtigt werden.